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Der beat ist tot!

Autorenbild: Bilonda BukasaBilonda Bukasa

Aktualisiert: 2. Nov. 2020

...sagt die Spiritution - steht für "Spirituelle Intuition" - Reflexionen zwei Wochen nach dem Lock down dieses Frühjahr.

Das "Thema" unserer Gesellschaft ist noch nicht gelöst, denn...


"... so wie's war, kann's nicht weiter geh'n..."

Es ist nun der Beginn der zweiten Woche, nach der ich realisiert habe, dass meine

alte Struktur nicht mehr existiert. „Vorerst nur“, sagen sie. "Vielleicht. Wirklich?", denke ich.

Ist das nicht nur eine weitere Beruhigungsfloskel von Vater Staat an seine Kinder?

Ist es nicht nur deren eigenes Unvermögen, dass sie nicht sehen wollen, dass es so nicht mehr funktioniert. Das System soll gerettet werden, um jeden Preis, sagen sie über Radio und Medien.

Die Wirtschaft, die Arbeitsplätze, die Märkte, das Geld und die ganze Wirtschaft rundherum.

Doch ist, was wir erleben nicht die Schattenseite des Systems. Weil wir die Globalisierung nicht ganz unter Kontrolle haben, weil wir nicht wissen, was die Digitalisierung mit sich bringt?


Ich war einverstanden mit der Rückzugsphase. Eine verordnete Zeit der Stille, in die ich besser reinpasse und „Anschluss finde“, weil mehr Menschen den Wunsch nach Freiheit und Kreativität und weiterem Bewusstsein wollen und leben. Mit weiterem Bewusstsein meine ich ganz konkret: Mehr Perspektiven einbeziehen und größere oder vernetzter Verständniszusammenhänge bilden zu können. Ich habe mir viel „mehr Liebe“ auf die Erde gehofft. Ein anderes Tempo, in die Natur gehen können, vielleicht kann man wieder (!) ohne Geld leben und „es“ das Leben gebührend schätzen und besser mit ihm und seinen Gegebenheiten auskommen.

Und das war auch so. Die anfängliche Verlorenheit, weil die Strukturen des Alltags und der Fortschrittslogik sich verflüchtigt haben, eröffnete die Möglichkeit Aktivitäten, die sonst immer funktionieren zu überdenken und zu konzentrieren. Einmal pro Woche einkaufen ist genug, vorausschauende Wege und Tätigkeiten.

Wir strebten alle in eine Richtung. So hat es zumindest Aristoteles, unser übermächtiger Denkvater der Europäer, in der Nikomachischen Ethik, philosophiert. Er suchte, wie alle Philosophen, die ersten Prinzipien um die letzten Ursachen zu erkennen. Was liegt der menschlichen Strebenstätigkeit zu Grunde, fragte er? Und er antwortete in philosophischer Manier: Das vollkommene Gute. Und meinte damit die Glückseligkeit, die auf unterschiedlichsten Wegen von Menschen angestrebt wird oder nicht erlebt wird. Abenteuerliche Zugänge entstanden dabei gesellschaftliche Gruppenhypnosen, wie die von der Werbung suggerierten Glücksversprechen, Magazincover - Manipulationen in Form und Gestalt, Versprechen der Technik und Medizin.


Wir Menschen taten so viel, um uns gut zu fühlen.

Wir meinen, auch wir brauchen so viel, um uns gut zu fühlen, aber das war nur eine Ablenkung.

In den letzten Jahren haben mehr Menschen aus den Ländern, die durch die Industrialisierung am meisten profitierten, nach einer freieren Art zu leben gefragt. Spiritualität, Entschleunigung, Erdverbundenheit wurde verkaufsfähig, weil eine Bewusstseinswelle durch alle Gesellschaften der Welt ging. Die Menschen verlangen nach einer reinen Natur, wollen Produkte einer reinen Natur essen und in reinen Naturprodukten leben. Die Motivationen ist, dass mehr Menschen wieder den Zusammenhang zwischen sich und der Natur verstehen können. Macht es uns zu glücklicheren Menschen, wenn wir glückliche, freilaufende Hühner und pestizid-unbehandeltes Gemüse essen? Nein, es ist gesünder. Wir wollen gesund sein, denn ohne Gesundheit ist es schwerer glücklich zu sein. Wir streben also nach einer verbesserten Lebensqualität und das zeitgemäße Motto ist nicht schneller, um jeden Preis, sondern gesünder, um jeden Preis. Slow-down!

Der Lock down drosselt unser Tempo und viele Menschen finden alternative Beschäftigungsformen.

Das ist grundsätzlich nicht verkehrt, sondern erfrischend.

Und wo stehen wir jetzt?

Einige mächtige Industriefirmen haben ihre Produktion eingestellt, der Tourismus ist so gut wie eliminiert im Moment, die Schulen und Universitäten sind geschlossen, viele Menschen arbeiten von zu Hause, auch weil sie Betreuung für ihre Kinder brauchen.

Das Leben, so wie es aufgebaut war, steht jetzt auf der Probe. Wie lange können wir, die ständig beschäftigt werden oder uns selbst beschäftigen, still sein und aus uns selbst schöpfen. Wie lange übersteht das jetzige System diese neue Herausforderung?

Etwas geht gerade: Das Industriezeitalter wäscht sich noch weiter aus dem Digitalen Zeitalter der Erde, dass nun wirklich im Zentrum steht. Nichts hätte passieren können, dass ein weltweites Innehalten hergestellt hätte. Nun ist es da. Der Rhythmus der Fabriksmaschinen verstummt in seinen tiefen Tönen zugunsten eines digitalen Surrens ohne Ende. Ungeachtet der Tatsache, dass auch diese Digitalität immense Energien benötigt, verändert sich die Form der Gesellschaft dahingehend.

Die übrig gebliebenen Strukturen aus der Schneller-Höher-Weiter-Mentalität werden zur Zeit ausgebremst. Genauso sind die sonst gefüllten Terminkalender wahrscheinlich leer. Der Sport fällt aus oder geht online, genauso wie Coachings, Retreats, Meetings aller Art. Nun darf sich jeder wieder überlegen, was er tun will, was er lernen möchte. Die Einen tun alles, was sie für die Rente liegen gelassen haben und arbeiten für sich weiter, Andere transformieren so schnell sie können ihr Art zu arbeiten, indem sie sich digitalisieren.


Und ich? Ich muss mich orientieren.


Ich lebe schon länger zur Autarkie hin. Auch das hat Aristoteles unter Glückseligkeit gedacht. Wenn er von Selbstgenügsamkeit redet, dann redet er nicht von einem sich selbst beschränkendem Menschen und Bedürfnislosigkeit. Glück nach Aristoteles entsteht durch das Teilen jeglichen Überflusses.

Für jeden Menschen ist etwas besonders leicht, davon hat er also mehr als er braucht. Das soll er den Menschen abgeben, die das brauchen, aber er soll nicht davon profitieren. Nur abgeben, was er selbst nicht braucht. Das Herz lässt sich nicht, wie das Gewissen oder die Moral betrügen. Sie sind doch konstruierte Beschränkungsregularien des Misstrauens unter uns Menschen. Die Philosophie durchleuchtet die Volkssprache, die Sicherheiten vorgaukelt, wo keine sind. Daher versuche ich über die Analyse der Wortbedeutungen die Erkenntnis zu gewinnen: Zu viel von egal was, ist zu viel und wird es bleiben, um eine Balance zu zerstören. Viel ist mehr als genug.


Genug ist ausreichend und wird es bleiben.




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