Gestern hat mir jemand die Frage gestellt, ob ich denke, dass es eine kollektive Schuld aller "Weißen" gegenüber den ""Schwarzen" oder People of color gibt ?
Ich greife das Thema für spiritutions auf, weil es auch dabei um Heilung und Coaching geht.
Keine einfache Frage, aber ich möchte meine Antwort teilen. Meinen Hintergrund möchte ich auch teilen: Ich bin eine Frau mit einem schwarzen Vater aus dem Congo (DRC), dessen Lebenswerk das Transformieren von Rassismus war hin zu der Anerkennung des "schwarzen Menschen" als gleich berechtigt. Er erkannte früh, dass das Europäische Rechtssystem den schwarzen Menschen, Ausländern aus weniger industriellen Ländern ohne materielle Möglichkeiten oder Geflüchteten geringe Chancen gab, ein anerkanntes Mitglied der Europäischen Gesellschaft zu werden. Ich bin großgeworden mit einem Mann, der in Österreich wenige Chancen hatte, obwohl er einen österreichischen Studienabschluss als Dr. phil. erwarb. Ich habe in dem Studium der Kulturwissenschaften den Schwerpunkt Afrikanische Kolonialgeschichte gewählt und heile meine Erfahrungen und Emotionen durch generatives Coaching, energetische Körpertherapie, Kreativität. Im Psychologiestudium hatte ich als Schwerpunkt Kulturpsychologie. Auch dort ging es um Qualität von qualitätiven Forschungsergebnissen, also alles, was sich nicht in Zahlen messen lässt. Ich war so fasziniert von der Bewusstseins(er)öffnung über die Tatsache, dass wir die Welt nur durch Filter wahrnehmen und der Tatsache, dass wir niemals objektive Ergebnisse erforschen können, dass ich eine Diskussionsendung gestaltete mit dem Namen Polylog, wo Wissenschaftler und Experten aus unterschiedlichen Gebieten und mit unterschiedlichem Geschlecht und Alter zu einem Thema diskutieren.
Dabei eröffneten sich Verständniszusammenhänge, die ich als Wahrheit bezeichnen würde.
Weiters habe ich auch eine deutsche Familie und einen Großvater, der als Offizier in Russland and der Front stand und dann viele Jahre Gefangener war. Ich kenne also den Unterschied zwischen Aufarbeitung und Verschleierung von Gräueltaten.
(M)ein empathischer, rationaler und spiritueller Zugang
Alles, was wir erfahren wird in unseren Gewebeschichten gespeichert. Unser Körper ist eine Komposition aus vielen Körper davor. Dadurch sind wir nicht isoliert von den Gefühlen und Erlebnissen unserer Vorfahren. Längst ist der transgenerationale Ansatz (z.B.: bei Traumen) in der Psychologie und dem Coaching anerkannt. Es ist bekannt, dass das Trauma der Großmutter oder des Vaters weitergegeben werden. Natürlich sind wir alle geprägt von den Handlungen und Systemen aus denen wir historisch hervorgehen. Sei es durch konkrete Ereignisse oder auch nur Annahmen, durch die sich unser Weltbild prägt und wir in unserem Handeln ausdrücken.
Jede/r kommt aus einem kulturellem Glaubenssystem, das Urteile bis Vorurteile und andere Annahmen verinnerlicht hat. Nun gilt es zu verstehen, dass einer Gruppe Menschen viel und lange Leid angetan wurde, dass auf jeden Fall noch seine Spuren hat. Nicht nur in den vielfachen Erfahrungen von Menschen, die psychologische bis körperliche Attacken erlebten, aufgrund der Herkunft, sondern auch die Verzweiflung und Hilflosigkeit, die durch das vorherrschende und herrschende System den Alltag und Kampf von Menschen prägt, die eben keine "weiße" Herkunft haben. Nicht umsonst werden keine Fotos mehr bei Jobbewerbungen mitgesendet. Damit die "angeblich natürlichen" Vorurteile nicht wirken können.
Man kann natürlich sagen: "Das betrifft und belastet mich nicht!". Man sollte sich heute fragen, warum man nicht schockiert ist, Schwarze Menschen in Slums und Ghettos lebend zu sehen oder wenn ein schwarzer Mensch auf offener Strasse getötet wird. Warum sage ich "muss"? Weil wir uns wieder "Rückverbinden" müssen mit allem was lebt, weil wir heilen sollen, was erkrankt ist. Dahin deuten die Zeichen! wir sollen die Natur ehren und uns wieder als Teil von ihr verstehen. Wir sollen unsere Habgier nach Besitz hinterfragen und verstehen, dass wir nur in einer gesunden Natur leben können.
Das Ego führt uns hinters Licht mit Gedanken, wie "Es ist natürlich und normal zu fremdeln!"
Nein, es nicht für natürlich Fremden mit Argwohn und Misstrauen zu begegnen. Natürlich wäre Offenheit!
Dazu gibt es zu viele Beispiele aus Kulturen, die "Welcome!" vor "Weise dich aus, wer bist, hast du Papiere?" stellen. Dieses Bild zeichnete eine Wissenschaft, die Rechtfertigungen lieferte für Machtinteressen. Es ist ein absoluter Irrglaube, der eben aus den Geschichten und Bildern der Vorfahren geformt wurde, dass es eine "ungefährliche" und eine "gefährliche" Menschengruppe gibt, der man unbedingt argwöhnisch gegenübertreten sollte, weil sie dafür bekannt ist Böses im Schilde zu führen. Allein dieser Gedanke ist ein gutes Beispiel, wie viel rassistisches Gedankengut noch vorhanden ist. Ein Beispiel aus einem Workshop, der das Thema "White Supremacy und Yoga" kombinierte, war bei Impulstanz in Wien. Sri Louise eine kleine, unglaublich bewegungstalentierte Amerikanerin mit europäischen Wurzeln zeigte Filme, wie Amerikanische, weiße Frauen, wenn sie im Fahrstuhl mit einem Schwarzen Mann waren, automatisch (!) ihre Handtasche umklammerten. Ein anderes weniger offensichtliches, aber genauso weißes Rassismus Beispiel sind asiatische Frauen, die Bleichungscremen für die Haut verwenden oder sich die Nasen nach europäischen Vorbildern operieren lassen. Ein weiteres Beispiel sind schwarze Mütter, die ihren Töchtern raten einen nicht ganz schwarzen Mann zu wählen. Das ist ebenso rassistisch, weil es ein Denken nach einer so genannten "weißen Herrschaftslogik"ist.
Ich glaube es wird deutlich, dass es um ein Denken in einem System geht, dass letztendlich sagt: white is right, white is beautiful, white ist erstrebenswert, fehlerlos, klug, ....
Die Begründung dieses Denkens liegt in dem ausgeprägten Verbreitungswillen des Christentums.
Denn der Papst des 14 Jh. verkündete, dass alle Könige Europas, in die Länder ausschwärmen und die Länder christlich zu machen sollten . Dabei können sie sich im Namen Gottes alles (Menschen, Tiere, Pflanzen, Bodenschätze) nehmen. Die erste Europäische Expansionsphase ging im 14. Jh aus Portugal und Spanien aus. Die Portugiesen gingen nach Afrika und die Spanier nach Amerika.
Portugal hatte zuvor einen Seeweg nach Indien, doch die Osmanen eroberten Konstantinopel und den Portugiesen wurde der Handelsweg versperrt. Nun fehlte eine wichtige Einkommensquelle über die Gewürze, die den Portugiesen viel Reichtum einbrachten. Als sie über Afrika fuhren, sahen sie starke Körper, der Sklavenhandel existierte bereits seit der Antike, doch nie in einem systematisierten Ausmass wie es die Portugiesen dann einführten. Als die Missionare die Menschen zu Christen machten, war der Widerspruch da, dass man Christen doch nicht umbringen durfte. Aus dieser Verlegenheit war es naheliegend verschiedene Rassen entstehen zu lassen. Daraufhin wurde enorm viel wissenschaftlicher Einsatz darauf verwendet die Menschen der verschiedenen Kontinente zu vermessen und sie in Kategorien einzuteilen. So bekam jede Menschengruppe eine Kategorie, die aus Merkmalen und Eigenschaften konstruiert war.
Wenn immer wir das Wort konstruiert hören, sollten wir hellhörig werden.
Denn bei Konstruktion muss man fragen:" Mit welcher Intention hat wer was konstruiert?". Wir sind keine unbeschriebenen Blätter und die Wissenschaft heute stellt sich ihren eignen Methoden und Ansichten gegenüber, denn sie will objektiv und sie will exakt sein. Daher muss sie sich hinterfragen. Konkret bedeutet das: Welcher Zeitgeist herrschte? Wer waren die Forscher? Wer hat die Forschung finanziert? Welche Interessen waren im Finanzier vorherrschend?". Ebenso muss man fragen, was nicht aufscheint, welche Geschichten, Leben und Symbole nicht erwähnt werden, denn das bedeutet nicht, dass sie nicht da waren. "Was sollte nicht gezeigt werden? Wer sollte die Forschung umsetzen und welche Forschungsergebnisse erhielten die Machtinhaber?" Dabei ist verständlich, dass Macht haben bedeutet, etwas für sich zu beanspruchen, denn sonst gibt man Macht ja ab.
Die Europäer hatten einen immensen Machthunger. Eine meiner Fragen wäre?
Woher kommt diese Gier nach Reichtum? Ein Teil meiner Herkunft kann innerlich Antworten wahrnehmen, die aus der Härte des Lebens im Europäischen Umfeld herrühren.
Auf dieses Denken eine Antwort zu finden, dass ist die Verantwortung. Ich glaube nicht an Schuld. Ich halte mich an den "Kurs im Wundern" (Marianne Williamson) und dieser spricht davon, dass es nur Verfehlungen gibt. Diese Fehler sind passiert und geschehen noch heute. Darauf müssen wir reagieren. Es erfüllt mich mit Unbehagen, dass ich merke, dass viele Menschen nicht verstehen, dass es in der Debatte darum geht, dass Menschen mit anderen Hautfarben als "weiß", sich Luft machen über die Ungerechtigkeiten die sie, ihre Familien und Vorfahren erlebt haben.
Ungerechtigkeiten sind immer Verletzungen. Ignoranz sagt dazu : "Life is hard!". Das ist wieder eine Flucht davor Antworten zu suchen. Doch dann darf man sich nicht wundern, wenn die Kluft sich vergrößert. Denn das zu sagen, tut meist der, der aus einer privilegierten und sicheren Zone spricht. Und diese privilegierte Zone, diese Zone der Macht, die aus weniger struggle, mehr Zugangschancen, weniger zerrütteten Familiengeschichten, weniger Armut, weniger Bildung besteht, um die wird nun gekämpft, denn die Kinder der 3. Generation sind Europäer, Amerikaner,.... Sie sind kulturell verwurzelt in der früheren Kolonialmacht und wehren sich gegen ihren verminderten Status. Sie, wir, wollen Würde leben. Dazu braucht es ein Umfeld, dass sie respektiert und nicht die Peiniger ihrer Vorfahren verehrt, ihre zu-geschriebenen Namen als Werbepackungen verwenden, weil es so im Sprachumgang war, die ihre Vielfalt als ein Wert anerkennt, die sie als gleichberechtigte Mitmenschen wahrnimmt.
Verletzungen können nur mit Zeit, Zuwendung und energetischer Liebe geheilt werden.
Hier geht es um zuhören, anerkennen, annehmen, Strukturen schaffen, die das gleiche Recht auch leben und nicht nur als Lippenbekenntnis oder als Medienschlacht verwenden.
Jeder von uns kann eine persönliche Antwort finden, auch wenn es unbequem ist. Das ist es nur in der ersten Phase im Übrigen. Ist man dann durch die oberste Schicht durch, erwartet jeden, der sich davon befreit eine größere Liebe zum Leben, weil wir eben alle lebendig sind. Mehr lieben bedeutet mehr lieben. Was für eine schönes Gefühl!🧡
English translation:
RACISM, the spirit of separation and invitation not to admit an invitation.
Yesterday someone asked me whether I think that there is a collective guilt of all "whites" towards the "" blacks "or people of color?
I take up the topic for spiritutions because it is also about healing and coaching.
Not an easy question, but I want to share my answer. I would also like to share my background: I am a woman with a black father from the Congo (DRC), whose life's work was to transform racism into the recognition of "black people" as equal. He recognized early on that the European legal system gave black people, foreigners from less industrialized countries without material opportunities or refugees little chance of becoming a recognized member of European society. I grew up with a man who had few chances in Austria, although he had an Austrian degree as Dr. phil. acquired. During my studies in cultural studies, I chose African colonial history as a focus and heal my experiences and emotions through generative coaching, energetic body therapy, and creativity. When I was studying psychology, my focus was on cultural psychology. There, too, it was about the quality of high-quality research results, i.e. everything that cannot be measured in numbers. I was so fascinated by the opening up of consciousness about the fact that we only perceive the world through filters and the fact that we can never research objective results that I created a discussion program called Polylog, where scientists and experts come from discuss a topic in different areas and with different sex and age.
This opened up a context of understanding that I would call truth.
I also have a German family and a grandfather who was an officer on the front in Russia and who was then a prisoner for many years. So I know the difference between coming to terms with atrocities and covering them up.
My/ an empathic, rational and spiritual approach
Everything we experience is stored in our tissue layers. Our body is a composition of many bodies in front of it. In my opinion we are not isolated from the feelings and experiences of our ancestors, because only when these have healed them do they no longer unconsciously flow into our behavior. With this information we also shape our world. Only by healing or reflecting on ourselves can we use and change this information of thinking, feeling and acting.
Everyone comes from a cultural belief system that has internalized judgments through to prejudices and other assumptions. Now it is important to understand that a group of people has suffered a lot and for a long time, that in any case still has its mark. Not only in the multiple experiences of people who have experienced psychological to physical attacks due to their origin, but also the despair and helplessness that characterizes the everyday life and struggle of people who do not have a "white" origin due to the prevailing and ruling system .
It is not for nothing that photos are no longer sent with job applications. So that the "supposedly natural" prejudices cannot work.
It is not natural to approach the stranger with suspicion and distrust.
There are too many examples from cultures that say "Welcome!" before "Identify who you are, do you have any papers?" put. This picture paints a science that confirms what it seeks to justify. It is a misconception that was formed from the stories and images of the ancestors that there is a "harmless" and a "dangerous" group of people who should definitely be confronted with suspicion because they are known to be up to evil. This thought alone is a good example of how much racist thought is still there. An example from a workshop that combined the topic "White Supremacy and Yoga" was at Impulstanz in Vienna. Sri Louise, a short, incredibly talented American woman with European roots, showed films how American white women automatically clutched their handbags when they were in the elevator with a black man.
Another less obvious but just as white example of racism are Asian women who use bleaching creams on their skin or have their noses operated on based on European models. Another example is black mothers who advise their daughters to choose a man that is not entirely black. That is also racist.
I think it becomes clear that it is about thinking in a system that ultimately says: white is right, white is beautiful, white is worth striving for, flawless, clever, ...
The foundation of this thinking lies in the pronounced will to spread Christianity.
Because the Pope of the 14th century proclaimed that all kings of Europe should swarm into the countries and make the countries Christian. In the name of God they can take everything (people, animals, plants, natural resources). The first European expansion phase came from Portugal and Spain in the 14th century. The Portuguese went to Africa and the Spaniards to America.
Portugal previously had a sea route to India, but the Ottomans conquered Constantinople and the Portuguese were barred from the trade route. Now an important source of income was missing from the spices, which brought the Portuguese a lot of wealth. When they drove across Africa, they saw strong bodies, the slave trade had existed since antiquity, but never to the systematized extent that the Portuguese then introduced. When the missionaries turned people into Christians, there was the contradiction that Christians should not be killed after all. Out of this embarrassment it was obvious to let different races arise. As a result, an enormous amount of scientific effort was put into measuring the people of the different continents and dividing them into categories. So every group of people got a category that was constructed from characteristics and properties.
Whenever we hear the word constructed, we should pay attention.
Because when it comes to construction you have to ask: "With what intention did who construct what?". We are not a blank slate and science today contrasts its own methods and views, because it wants to be objective and it wants to be exact. Therefore, she has to question herself. Specifically, this means: What was the zeitgeist? Who were the researchers? Who funded the research? What interests were predominant in the financier? ". Likewise, one has to ask what does not appear, which stories, lives and symbols are not mentioned, because that does not mean that they were not there." What should not be shown? Who should carry out the research and what research results did the power holders receive? ”It is understandable that having power means claiming something for yourself, otherwise you give up power.
The Europeans had an immense hunger for power. One of my questions would be?
Where does this greed for wealth come from? A part of my origins can inwardly perceive answers that arise from the hardship of life in the European environment.
Finding an answer to this thinking is the responsibility. I don't believe in guilt. I stick to the "course in wondering" (Marianne Williamson) and it speaks of the fact that there are only misconduct. These mistakes happened and are still happening today. We have to react to that. It makes me uncomfortable that I notice that many people do not understand that the debate is about people of skin colors other than "white" venturing out about the injustices that they, their families and ancestors have experienced.
Injustices are always injuries.
Ignorance says: "Life is hard!" This is again an escape from looking for answers. But then you shouldn't be surprised if the gap widens. Because saying that is usually what someone speaks from a privileged and safe zone. And this privileged zone, this zone of power, which consists of less struggle, more access opportunities, less broken family histories, less poverty, less education, is now being fought for, because the children of the 3rd generation are Europeans, Americans, ... They are culturally rooted in the former colonial power and defend themselves against their diminished status. You, we, want to live with dignity. This requires an environment that respects and does not venerate the tormentors of her ancestors, uses her assigned names as advertising packs because it was in the language that recognizes her diversity as a value that she perceives as equal fellow human beings.
Injuries can only be healed with time, care and energetic love.
This is about listening, recognizing, accepting, creating structures that live the same right and not only use it as lip service or as a media battle.
Each of us can find a personal answer, even if it is inconvenient. It's only in the first phase, by the way. Once you have made it through the top layer, everyone who frees himself from it expects a greater love for life, because we are all alive. To love more means to love more. What a nice feeling! 🧡
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