Erotische Wahrheit: Du sollst dein Becken dich lenken lassen
- Bilonda Bukasa

- 1. Dez.
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Dez.

Pelvines Embodiment: Wie Frauen durch ihr Becken ihre Kraft zurückfinden
Es gibt Körperräume, über die wir viel sprechen – und solche, über die wir schweigen. Das Becken gehört oft zur zweiten Kategorie: tief, intim, kraftvoll… und doch in vielen Biografien von Frauen beschämt, kontrolliert oder vergessen.
In meinem neuen Artikel teile ich, warum das Becken ein psychophysisches Zentrum ist, wie es Emotionen speichert, und warum gerade hier der Schlüssel zu Heilung, Würde und innerer Freiheit liegt.
Vielleicht spürst du beim Lesen etwas, das du lange nicht gefühlt hast. Vielleicht öffnet sich ein Raum. Vielleicht beginnt etwas zu erinnern.
Pelvines Embodiment – Das Becken verkörpern
Im Lichte neuer Entwicklungen in der Körperpsychotherapie gewinnt das Becken eine besondere Bedeutung. Während Wilhelm Reich und Alexander Lowen das Becken vor allem als Speicher libidinöser und emotionaler Energie verstanden, rückt heute die Perspektive des pelvinen Embodiments in den Vordergrund: die bewusste Hinwendung zu und spirituelle Erfahrung mit einem Körperraum, in dem sich zentrale Erfahrungen und Umbrüche des Frauseins bündeln – Menstruation, Sexualität, Geburt und Menopause.
Das Becken als psychophysischer Resonanzraum
Das Becken ist weit mehr als ein anatomisches Zentrum. Es ist ein Resonanzraum, wie meine Forschung gezeigt hat, in dem Emotionen entstehen, gespeichert werden und sich zeigen – als Spannung, Taubheit, Enge oder Schmerz. Gleichzeitig ist es ein Ort, an dem psychologische Inhalte über Berührung, Bewegung und Atem verarbeitet und transformiert werden können.
Pelvines Embodiment bedeutet, diesen Raum neu zu entdecken: nicht als funktionale „Problemzone“, sondern als Ressource, als Ursprung von Lebenskraft, Intuition und Würde.
Durch Methoden wie Bodyreading, Tanz und Achtsamkeit oder dem Mitteilen des Bodynarrative wird sichtbar, wie das Becken in die Gesamtbewegung integriert ist, wie es in der Atmung mitschwingt und welche nonverbalen Botschaften es aussendet. Man kann den ur-eigenen inneren Rhytmus genau dort finden und von dort aus schwingen.

Empowerment durch das Becken
Viele Frauen erleben ihr Becken als einen Bereich, der früh beschämt, kontrolliert oder diszipliniert wurde. In dieser gezähmten Form, aber seiner lebedigen Zärtlichkeit, Kraft und Wildheit beraubt.
YourOcean - Pelvines Embodiment und Sacred Dance öffnet diesen Käfig. Das libidinöse Feuer des Beckens darf wieder aufscheinen – nicht um unbewusst auszubrechen, sondern um gespürt, geehrt und wer will bewusst verfeinert zu werden -zur eigenen Freude. Aus dieser lebendiger Energie entsteht eine schöpferische Kraft, die Intelligenz und Bewusstsein in sich trägt.
Das Becken ist das sakrale und heiligen Zentrum. Ein Tempel in uns, in dem Körper, Gefühl und Geist zusammenfinden, um exstatisch-göttliche Lebenserfahrung zu machen. Hier gewinnen Frauen Zugang zu Selbstbestimmung, Kreativität und innerer Freiheit.
Körperwahrnehmung und Sprache
Große Teile der Pionierarbeit im Bereich der Körperwahrnehmung wurden von Frauen geleistet – und doch bleiben ihre Beiträge in der offiziellen Geschichtsschreibung oft unsichtbar. Ihre Methoden wurden seltener verschriftlicht, weniger diskutiert und nicht im gleichen Maße anerkannt wie die Werke männlicher Kollegen.Viele dieser bahnbrechenden Überlegungen erscheinen bis heute als randständig.
Doch Sprachlosigkeit betrifft nicht nur Frauen. Wer sich intensiv mit Körperwahrnehmung auseinandersetzt, weiß, wie schwer es ist, körperliche Empfindungen in Worte zu fassen. Ähnlich wie bei Träumen verliert Wahrnehmung an Lebendigkeit, sobald wir sie sprachlich fixieren. (Johnson & Rytz, 2012)
Körperwahrnehmung ist ein Portal für Bewusstsein
Die verschiedenen Übungen der Körperwahrnehmung lehren uns:
Sensibilität zu schulen
die Fähigkeit zum Spüren zu verfeinern
Aufmerksamkeit zu fokussieren
der inneren Intuition zu lauschen
Auch wenn es am Anfang still scheint, mit der Zeit lernen wir die Sprache unseres Beckens.
Die Übungen, vor allem im tänzerischen Ausdruck, unterstützen uns darin, Reaktionen differenziert wahrzunehmen – sowohl im eigenen Körper als auch in Resonanz mit anderen. Sinneseindrücke vermitteln uns, was in uns und um uns geschieht; die mentale Verarbeitung gibt ihnen Bedeutung und verbindet sie mit den Erfahrungen, die unser Körper gespeichert hat.
Wahrnehmung ist immer ein Zusammenspiel aus Reiz, Erinnerung und Interpretation. Damit neue Erfahrungen überhaupt möglich werden, dürfen wir bestehende Muster erkennen und ihnen Angebote machen, sich neu zu verknüpfen. Im ersten Schritt bedeutet das, die Interpretation des Wahrgenommenen „in der Schwebe“ zu halten – in einem Zustand, in dem die Welt und wir selbst neu, unmittelbarer und unvoreingenommener erfahrbar werden.

Die 4 Säulen des Körperbewusstseins: Erfühlen, Reden, Repräsentieren, Erfahren.
Von verkörperter Erfahrung zur Sprache
Sprache bildet ab – aber sie fixiert auch. Sie kann Zugänge öffnen und gleichzeitig Begrenzungen schaffen. Wenn wir unsere sprachlichen Konzepte zu sehr verteidigen, nehmen wir nur noch wahr, was in dieses Raster passt.
Die Herausforderung und Chance liegt darin, eine eigene Sprache zu finden, die benennt, ohne zu erstarren, die öffnet statt einengt, die Raum lässt für Körper, Erleben und innere Wahrheit. Und letztendlich ist Sprache immer ein Mittel, um Verbindung herzustellen.
Von non-verbal zu verbal zu verbaler Kommunikation und zurück zur non-verbalen Kommunikation, wie sich auch die sexuelle Ebene beschreiben lässt.
Das Becken als intelligentes Zentrum
In meiner Arbeit gebe ich dem Becken eine Sprache – nicht um es festzuschreiben, sondern um seine physische Präsenz, seine psychologische Bedeutung und sein emanzipatorisches Potenzial sichtbar zu machen. Es geht um Empowerment: das Wiedererlangen von Handlungsfreiheit und Selbstbestimmung, gerade im Kontext der sexuellen Begegnung, die über Jahrhunderte hinweg dominiert und instrumentalisiert wurde. Immerhin fühlt sich jede dritte Frau sexuell unerfüllt und bei den Männer sieht es laut der Wissenschaft (Institut für Paartherapie und Beziehungsdynamik, 2025; Chãvez) 2012, ähnlich aus. Sie berichten von Schmerzen und wahrgenommener Entfremdung.
Wer das Genital und die eigene Lust in der Sexualität bewusst fühlt und führt, sich selbst dort annimmt und vermittelt, kann auf jeden fall für eine höhere Lebensfreude sorgen. Die Verantwortung liegt jedoch bei uns selbst.
Schöne Körpersensationen machen glücklich!
Wenn du nach dem Sex glücklicher bist, liegt das nicht nur daran, dass es sich gut anfühlt: Körpersinn erhöht die Freude an der Liebe – und an allem anderen.“ (Fogel, 2010).
Sexuelle Intimität ist "sacred und sexy" jedoch macht das eigen eingebrachte Bewusstsein und auch das Einfordern davon gerade für Frauen den Unterschied. Vi
Manchmal beginnt Heilung dort, wo wir wieder hinspüren lernen –in die Bereiche, die wir lange verlassen haben. Mit meinen Klientinnen habe ich eines bemerkt, wenn die Heilung geschieht, dann auch im Sakralchakra, denn alle diese Frauen verbanden sich mit einer lebendigen erfüllenden Sexualität als Ausdruck eines Lebens in Fülle.
Wenn dieser Artikel etwas in dir bewegt hat, freue ich mich, von dir zu hören oder dich in einer meiner kommenden Embodiment-Sessions zu sehen.
Möge dein Becken warm, wach und gut gehalten sein. Mögest du in deinem Körper ein Zuhause finden.
Ich freue mich, wenn dich dieser Text etwas in dir anregt.
Herzlich,

Wenn dieser Artikel etwas in dir bewegt hat,freue ich mich, von dir zu hören oder dich in einer meiner kommenden Embodiment-Sessions zu sehen.
Möge dein Becken warm, wach und gut gehalten sein.Mögest du in deinem Körper ein Zuhause finden.
Mit Liebe,[Dein Name]

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