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ICH BIN RUND

Autorenbild: Bilonda BukasaBilonda Bukasa

Ein Essay von Bilonda Bukasa





Die Weisheit der Sprache eröffnet beim achtsamen Gebrauch bereits Erkenntnis und Anleitung. "Rundsein" bezeichnet die Fähigkeit, alle Facetten unseres Selbst zu integrieren. Es geht darum, die Gegensätze in uns zu erkennen und zu leben, anstatt sie zu verleugnen oder zu unterdrücken. Aber halt, es wäre einfach zu sagen "Ich lebe mich, wie ich bin" und dabei wie eine Dampfwalze über anderes zu rollen. Es geht nicht um: "So bin ich eben. Na und?" Es bedeutet im allerersten Schritt, zuerst zu erkennen, wie man ist.

Selbstakzeptanz bedeutet, sich selbst in der Gesamtheit seiner Persönlichkeit zu akzeptieren und wahrzunehmen. Sie ist ein wesentliches Merkmal der Ich-Identität und eines der wichtigsten Kriterien für das persönliche Wohlbefinden.


Der erste Schritt zur Selbstakzeptanz ist die ehrliche und unvoreingenommene Selbstbeobachtung. Nur durch das Erkennen und Annehmen unserer eigenen Eigenschaften, Stärken und Schwächen können wir beginnen, uns selbst zu integrieren und zu leben, wer wir wirklich sind.


Wie bin ich?

Was kann mir mein Verhalten über mein Sein aussagen? Was sagt mein Haben über mein Sein aus? Was ist mir bewusst,. aber viel wichtiger, was liegt im Unterbewussten?

Das, was wir sehen ist, wie viele bereits wissen, tatsächlich nur die Spitze des Eisberges. Das Sichtbare ist nur das, was sich innerhalb der Möglichkeiten eines individuellen und kollektiven Rahmen kreieren kann. Die Wirkkräfte liegen in den Tiefen des Meeres. Sie sind da und schieben wie Wellen.


Die Kunst des Rundseins: Ganzheitliche Integration von Gegensätzen

"Rund zu sein" bedeutet, alle Aspekte des Lebens in sich zu vereinen: Licht und Schatten, Stärke und Verletzlichkeit, Chaos und Ordnung. Es ist die Fähigkeit, in einem Moment fest und unnachgiebig zu sein und im nächsten weich und empfänglich. Dieses Rundsein repräsentiert nicht nur Harmonie, sondern auch Körperbewusstsein darüber, was gerade wirkt und warum. Erst dann können wir uns stimmig verhalten. Widersprüche sind wichtig, denn sie lassen uns erfahren, dass die Realität und wir als Mensch ein sehr komplexer Organismus sind, der aus einer Fülle von vielfältigen Informationen gebildet wurde. Sie geben uns einen Impuls und lassen uns Reaktionen oder Antworten bilden.


Bewusstsein und Kreation durch Yoga erklärt

In einer Schrift des weißen tantrischen Yoga gibt es ein einziges Bewusstsein, das aber zum mentalen Verständnis unterteilt wird in purusa, es ist einfach ein leerer, freier Raum, in dem Ebbe und Flut kommen und gehen und prakriti, dem kreativen Potential. Kernbewusstsein, das immer frei ist, auch wenn es teilweise Einschränkungen zu erfahren scheint. In ihm ist alles immer da, schlummernd oder aktiv in einer Form der Ausprägung. Grenzenlosigkeit und Grenzen, Ewigkeit genauso wie Zeit. Der Verstand hat Mühe das zu begreifen, weil er als Denkinstrument des Körpers immer in materiellen Grenzen funktioniert. Und das ist auch richtig so, denn wenn es um das Gebären und Kreativität in diesem schlummernden Raumbewusstsein geht, dann ist es leichter zu begreifen, dass es einen Anfang und ein Ende gibt, auch wenn diese Trennung ein Hilfskonstrukt ist. Das schlafende Bewusstsein ist introvertiert. Aus diesem Grund muss es "etwas" mit extrovertierten Charakteristiken geben, damit Manifestion beginnen kann (pravritti). Vrittis bezeichnen "Neigungen, Tendenzen, Anlagen". Die Anlage des Verstandes ist zu denken, die des Körpers sich zu bewegen, zu handeln und auszuführen. Der purusa-Anteil des Bewusstsein braucht also pravritti und vrittis um sich selbst zu manifestieren und auszuweiten (pravrittimukhii). Dieser ganze Vorgang ist die Essenz des Selbstausdrucks. Bewusstsein in seinem unspezifischen Zustand ist sich selbst nicht bewusst, es braucht ein Objekt. (Quelle: The Conscious Universe, A Commentary on Shrii Shrii Anandamurti's Ananda Sutram, 2021, p. 30ff.)


Nun kommt der Körper ins Spiel. Die Erde und ihre Lebewesen als Selbstausdruck von Bewusstsein und ihre Aufgabe sich ihrer Selbstexistenz bewusst zu sein. I AM. Ohne das "Ich" fiele das Bewusstsein wieder in den Schlaf zurück aus dem es erwacht ist.


Wenn ein Mensch sich seiner Existenz (Energie, Anlagen, Aspekte, Hervorbringungen als Potentiale) nicht bewusst ist, dann "schläft er". So ist "das Erwachen" gemeint.

Die Erde als Spiegel unserer inneren Vielfalt. "If the earth is a woman..."

Die Erde, rund wie die schwangere Frau, ist ein Symbol: Sie birgt in sich Wüsten und Ozeane, Hitze und Kälte, Leben und Tod. Die Annahme und das Gebären all dieser Gegensätze machen sie zu dem, was sie ist: Einen Lebensraum. Ebenso trägt der Mensch in sich die Fähigkeit, eine Vielzahl von Aspekten zu sein. Doch wir wollen doch garnicht alles sein, was wir sein können. Nicht alle Anlagen in uns wollen wir leben. Manchmal verbietet es der Zeitgeist, manchmal unsere eigene Herzensweisheit, manchmal der Verstand. Diese Verbote sind ungesund, wenn wir ihre Ursachen nicht kennen und integrieren. Solange liegen sie als Schatten im Unterbewussten und spuken in unserem Leben umher. Jedoch nur, bis wir ihnen zuhören und sie ins Bewusstsein bringen, ins Licht. Dieses Rundwerden kann eine sprudelnde Quelle von Kreativität und Erkenntnistiefe hervorbringen.


Rund zu sein heißt, Widersprüche anzunehmen, ohne sie auflösen zu müssen; Extreme zu erleben, ohne sich darin zu verlieren.

Entwicklung durch Integration und Körperachtsamkeit

Die größte Erkenntnis auf dem Weg der Entwicklung ist oft das Loslassen von Vorstellungen darüber, wie wir "sein sollten" und zu sehen zu können, was da ist. Im Hellen wie im Dunkeln. Rund zu sein heißt, Widersprüche anzunehmen, ohne sie auflösen zu müssen; Extreme zu erleben, ohne sich darin zu verlieren; sich selbst nicht in starre Kategorien einzuordnen, sondern sich als dynamisches Ganzes zu verstehen, dass weiters auch umfeldabhängig auftreten kann.

Durch Körperachtsamkeit erfahren wir, dass wir viele sind und nicht nur eins/e. Die Sprache des Körpers ist ein Weg, der erlernt werden kann, ähnlich wie Fremdsprachen. Vertrauen in den Körper und seine Sprache zu gewinnen, ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Gleichzeitig macht es den Meisten eine unheimliche Freude, wenn der Körper zum Besten und liebsten Weggefährten wird.


Den Körper zu kennen bedeutet, unterscheiden zu können, wann das "Gewohnheitstier" Körper aktiv ist und wann der Körper als Wegweiser fungiert.

Somanaut, meine Reise in die Welt der Körpersprache

Seit 23 Jahren forsche und beschäftige ich mich intensiv mit der Körpersprache. Dabei habe ich erkannt, dass den Körper zu kennen auch bedeutet, unterscheiden zu können, wann das "Gewohnheitstier" Körper aktiv ist und wann der Körper als Wegweiser fungiert. Die notwendigen Schritte hierfür sind nicht neu, aber sie sind vielschichtig und oft nicht offensichtlich, sondern symbolisch verhüllt. Es geht dabei, die symbolische Sprache des Körpers zu entschlüsseln, denn die Symbole des Körpers sind begrenzt. Das Nervensystem ist zwar ein extrem verzweigtes System, doch die Wege und die Werkzeuge sind wenige. Schwieriger ist die Tatsache, dass das Nervensystem auf ein Bewusstsein, Denkinhalte, Erfahrungen und eine daraus resultierte Körperstruktur trifft. Diese wirkt limitierend und teilweise nicht so, wie sie heilsam könnte. Daher muss eine Reaktion des Körpers entschlüsselt werden, um tatsächlich damit zu arbeiten. Gut ist, wenn der Körper sich generell beruhigen kann.


Für Bottom-up- und Top-down-Prozesse habe ich Angebote, die unter diesem Button verlinkt sind. Durch den Körper, mit körperpsychologischen Beratungen bzw. Interventionen oder körpertherapeutischen Methoden, kann die Beziehung zwischen Körper und Geist neu gestaltet werden. Belastungen können vorgebeugt und sie können gelindert bis hin zu geheilt werden. Wenn Interesse besteht, dann biete ich grundsätzlich als ersten Schritt einen "Free Discovery Call" an. Ein 30-minütiger Termin nach Vereinbarung zum gegenseitigen Kennenlernen und zur Schilderung des Themas.



Angebote
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Gesundheit als Integration und Schwingfähigkeit von Körper und Geist

Praktisch bedeutet dies, die Mitte und die Extreme zu sein: Es ist die Erlaubnis, in manchen Momenten voller Leidenschaft zu sein, in anderen ruhig und reflektiert, und zu wissen, dass beides Teil des Selbst ist. Erkennen der eignen Ausprägungen, denn in Konsitenz liegen Stärke und Schwäche- je nach Kontext. Manchmal ist es wichtig zärtlich zu sein, manchmal ist angebracht mutig stark zu sein.

Die Gesundheit liegt in der Fähigkeit, flexibel zu sein – den Moment zu spüren und anzunehmen, wie er für einen selbst ist.


Die Verbindung besteht in der Einsicht, dass eine Person sowohl in den Höhen des Lebens als auch in den Tiefen des Daseins dieselbe ist – ganz und vollständig.

Rund und eins Sein.

Dieses Rundsein ist ein kraftvoller Zustand, weil es jenseits von Dualität steht. Wenn man in die Natur blickt, erkennt man schnell, wie alles mit bedeutungsvollen Informationen oder Inhalten rund ist. Es ist das Verstehen, dass alles, was wir erleben, uns formt und bereichert – und dass unsere Ganzheit erst durch das Zulassen aller Aspekte entsteht. Eine Frau, rund wie die Erde, ist nicht nur eine Metapher für Entwicklung, sondern für das Leben selbst.



Angebote
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In meiner körperpsychologischen Beratung unterstütze ich Sie dabei, diese Ganzheit zu entdecken und zu leben. Durch die Integration von Körper und Geist helfe ich Ihnen, die Gegensätze in Ihrem Inneren zu erkennen und zu harmonisieren, um zu einem erfüllten und authentischen Leben zu finden. Terminvereinbarung ist unter folgendem Link möglich:



Mit inspirierenden Gedanken und besten Grüßen!


Bilonda Bukasa
Bilonda Bukasa


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