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Einblicke in die Body-Mind-Verbindung

Autorenbild: Bilonda BukasaBilonda Bukasa

Moshe Feldenkrais behauptete, es gibt keine rein psychischen, d.h. geistigen Erfahrungen. Die Vorstellung von zwei Leben, einem somatischen und einem psychischen, das hat sich überlebt. Dieses Zitat ist direkt von Moshe Feldenkrais. Unsere subjektive Erfahrung weist stets eine körperliche Komponente auf, ebenso wie alle so genannten körperlichen Erfahrungen eine mentale Komponente haben. Die Programmierung unseres Gehirns basiert auf mentalen Erfahrungen, die sich körperlich ausdrücken. Emotionen teilen sich in Mimik und Körperhaltung mit. Wut wird durch geballte Fäuste, zusammengebissene Zähne erlebt, Angst, Wurzeln angespannter Muskulatur und einer flachen Atmung. Gedanken und Emotionen werden von Veränderungen des Muskeltonus begleitet. Um gewohnheitsmäßige Muster zu durchbrechen, heißt es, etwas an den somatischen Feedback-Schleifen zu verändern, die Körperempfindungen, Gedanken, Erinnerungen und Handlungen verbinden. Die primäre Aufgabe von Therapie besteht darin, diese somatischen Veränderungen zu beobachten und aufzugreifen.


 

Wer war Moshe Feldenkrais?

Moshe Feldenkrais (1904–1984) war ein israelischer Physiker, Ingenieur und Bewegungspädagoge, der die nach ihm benannte Feldenkrais-Methode entwickelte. Diese Methode zielt darauf ab, Bewegungs- und Verhaltensmuster durch bewusste Körperwahrnehmung zu verbessern und das Zusammenspiel von Körper und Geist zu optimieren. Feldenkrais verband sein Wissen aus Physik, Neurobiologie, Psychologie und Kampfkünsten, um ein ganzheitliches System zu schaffen, das Menschen hilft, durch bewusste Bewegung chronische Schmerzen zu lindern, die Körperhaltung zu verbessern und ihre persönliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Sein Ansatz basiert auf der Überzeugung, dass Lernen und Veränderung durch sanfte, achtsame Bewegungen möglich sind, die neue neuronale Verbindungen im Gehirn schaffen.





 

Erfahrungen prägen den Körper als auch den Geist


Erfahrungen haben einen tiefgreifenden Einfluss auf unseren Körper – sie verändern nicht nur unser subjektives Erleben, sondern wirken sich auch direkt auf die Gehirnstrukturen, das Immunsystem und das Nervensystem aus.


Gehirnstrukturen und Neuroplastizität

Unser Gehirn ist bemerkenswert formbar – ein Phänomen, das als Neuroplastizität bekannt ist. Wiederholte Erfahrungen, ob im Kontext von Lernen, emotionalen Erlebnissen oder sensorischen Eindrücken, führen zu strukturellen und funktionellen Veränderungen im Gehirn. Neue neuronale Verbindungen (Synapsen) werden gebildet, während bestehende Verbindungen gestärkt oder geschwächt werden. Dies bedeutet, dass unser Denken, Fühlen und Handeln ständig durch die Summe unserer Erfahrungen geprägt und neu organisiert wird. Positive Erfahrungen können dabei dazu beitragen, adaptive neuronale Netzwerke zu fördern, während negative, chronische Stresssituationen zu einer ungünstigen Umstrukturierung führen können – etwa in Hirnarealen, die für Stressregulation und Emotionsverarbeitung zuständig sind.


Einfluss auf das Immunsystem (Psychoimmunologie)

Die Wechselwirkungen zwischen Gehirn und Immunsystem sind intensiv und bidirektional. Emotionale und stressige Erfahrungen aktivieren die Freisetzung von Stresshormonen wie Cortisol, die kurzfristig hilfreich sein können, um akute Herausforderungen zu meistern. Wird jedoch chronischer und /oder sehr starker Stress erlebt, kann dies das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen oder entzündliche Prozesse erhöhen. Andererseits zeigen Studien, dass positive emotionale Zustände und soziale Unterstützung das Immunsystem stärken und zu einer besseren Gesundheit beitragen können. Somit sind unsere mentalen und emotionalen Erfahrungen eng mit der Funktionsweise unseres Immunsystems verbunden.


Auswirkungen auf das Nervensystem

Das Nervensystem reagiert unmittelbar auf unsere Erfahrungen und reguliert die Wechselwirkungen zwischen der Außenwelt und der Innenwelt durch komplexe Regelkreisläufe, an denen das Gehirn beteiligt ist. Sensorische Reize und emotionale Ereignisse werden im limbischen System – dem Zentrum für emotionale Verarbeitung – verarbeitet und können starke körperliche und psychische Reaktionen auslösen.


Die Rolle der Amygdala bei Stress & Trauma

In einer extremen Stresssituation spielt die Amygdala, eine evolutionär alte Hirnstruktur, eine entscheidende Rolle. Sie entwickelte sich als emotionale Verarbeitung für den Menschen wichtig wurde und ist aktiv wenn Angst, Wut und Freude entstehen. Sie wirkt als eine Art Notbremse für das Gehirn

  • Wenn ein Reiz als potentiell lebensbedrohlich eingestuft wird, kann die Amygdala die Weiterleitung von Sinneseindrücken an den Kortext und Hippocampus (das Zentrum für Gedächtnisbildung) blockieren.

  • Dadurch wird verhindert, dass die Erfahrung bewusst verarbeitet und ins Kurzzeit- oder Langzeitgedächtnis gespeichert wird.

  • Der Hippocampus ist eng mit dem Sprachzentrum vernetzt – wenn die Weiterleitung unterbrochen wird, fällt es schwer, über die Erfahrung zu sprechen oder sie in einen sinnvollen Kontext einzuordnen, dadurch wird die Identität gestört.


Langfristige Auswirkungen von Trauma auf das Gehirn

Studien zeigen, dass sowohl die Amygdala als auch der Hippocampus durch wiederholte traumatische Erlebnisse – insbesondere während spezifischer Entwicklungsphasen – in ihrer Größe und Funktion beeinträchtigt werden können

  • Eine Metaanalyse ergab, dass Kriegserfahrungen und sexueller Missbrauch zu einer Verkleinerung dieser Hirnregionen führen können. (Schmahl, 2019).

  • Gleichzeitig bleibt die Erfahrung im Körper gespeichert, insbesondere im olfaktorischen System (Riechhirn), da die Amygdala eine enge Verbindung zum Geruchssinn hat. Dies erklärt, warum bestimmte Gerüche oder Sinneseindrücke traumatische Erinnerungen reaktivieren können.



Wie geht Heilung vom Körper her?


Ganzheitliche Ansätze
Ganzheitliche Ansätze


 ➤ Ausgleich und Integration

Traumatherapeutische psychotherapeutische Integration, die körpertherapeutische Methoden einbindet. Körpergewahrsamkeit, Entspannungsübungen, Traumasensitives Yoga, Therapeutisches Yoga, Atemgelenkte Meditationen, Meditationen, Atmen und Fühlen, Polyvagalaktivierung (die umstrittene Theorie hat in meiner Erfahrungspraxis gute Resultate erzielt), Faszientherapien (Yoga, Rolfing...), positive und sichere soziale Interaktionen aktivieren das parasympathische Nervensystem, das zur Entspannung und Regeneration beiträgt. Diese dynamische Balance zwischen Stress- und Entspannungsreaktionen ist entscheidend für unsere körperliche und psychische Gesundheit. Sie helfen bei der Integration belastender Erfahrungen.


 ➤ Ernährung und Bewegung

Da das Nervensystem nicht nur durch mentale Prozesse, sondern auch durch den Körper beeinflusst wird, können gezielte Ernährung und Bewegung helfen, die Körper-Geist-Verbindung zu stärken und Stressreaktionen auszugleichen.


  Ernährung für ein ausgeglichenes Nervensystem

  • Omega-3-Fettsäuren, die in Leinsamen, Walnüssen und fettem Fisch enthalten sind, wirken entzündungshemmend und unterstützen die Hirnfunktion sowie die emotionale Regulation.

  • Magnesiumreiche Lebensmittel wie dunkle Schokolade, Nüsse und grünes Blattgemüse helfen, das Nervensystem zu entspannen und die Stressreaktion zu regulieren.

  • Fermentierte Lebensmittel und Ballaststoffe, beispielsweise Sauerkraut, Kimchi oder Hülsenfrüchte, fördern eine gesunde Darmflora, die eng mit der psychischen Gesundheit verknüpft ist („Darm-Hirn-Achse“).


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  ➤ Bewegung zur Integration von Stress und Emotionen

  • Sanfte Bewegungsformen wie Yoga, Qi Gong oder Tai Chi helfen, das Nervensystem zu beruhigen und blockierte Energie wieder ins Fließen zu bringen.

  • Tiefes Atmen und bewusste Bewegung, etwa Spazieren oder Tanz, können helfen, unterdrückte Emotionen zu lösen und das vegetative Nervensystem zu regulieren.

  • Kraft- oder Ausdauertraining unterstützt den Abbau überschüssiger Stresshormone wie Cortisol und fördert die bewusste Selbstwahrnehmung.


 ➤ Auf Prinzipien der Transformationen, Prozesse, Wechselwirkungen bauen

Erfahrungen formen unser Gehirn, indem sie die neuronale Architektur verändern und somit unser Denken und Fühlen beeinflussen, was die Grundlage unseres Handelns darstellt. Gleichzeitig wirken sich diese Erfahrungen auf das Immunsystem aus und steuern die Reaktionen unseres Nervensystems. Ein ganzheitliches Verständnis dieser Zusammenhänge eröffnet therapeutische Ansätze, die darauf abzielen, sowohl körperliche als auch psychische Prozesse zu harmonisieren und das individuelle Wohlbefinden nachhaltig zu fördern.



 


Körperpsychologie BERATUNG und INVENTION

Körperpsychologische Intervention ist auf Krisenphasen konzentriert. Körperpsychologie bezieht die Funktionsweisen, die Weisheit und die Sprache des Körpers ein.

 

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Inspirierende Grüße,


Bilonda Bukasa






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