
Ich hatte in letzter Zeit Gespräche über Nervosität unter Hochsensiblen. Ich wurde gefragt, was ich dann tue. Auch, wenn man als Yogi viele Wege kennt, sich zu heilen, so bedeutet das nicht, dass wir keine Herausforderungen haben. Ich lebe schließlich in der Welt und nicht im Ashram- und selbst dort kommt es zu Stress oder Konflikten, denn es ist Teil der menschlichen Erfahrung.
Für Hochsensible ist Nervosität oft ein Zeichen von Reizüberflutung oder dass Ängste im Unterbewusstsein wach werden. Unser Superskill der Empfindsamkeit macht uns so empfänglich für Außeneindrücke, dass der Rückzug an einen ruhigen, nährenden Ort uns wieder die Balance gibt. Der Waldspaziergang ist meine fixe Routine für mentale Hygiene und gewährleistet meine Ausgeglichenheit.Dort finde ich meine Erdung, fühle mich im Kosmos sicher eingebettet, so dass Ängste sich relativieren und oft sogar verschwinden, weil sie sich als momentane Erregung herausstellen.
Mittlerweile setzte ich den "natural healer" nicht nur als Medizin ein in Momenten, in denen alles auf rot zeigt, sondern spazieren gehen, Wald baden sind Teil der täglichen Hygiene für mein System geworden.
Der ruhige, gleichmäßige Schritt hilft nachgewiesen den Atem zu beruhigen. Die Überaktivität im Gehirn schaltet auf das beruhigende Nervensystem des Parasympathikus um.
Farbtherapie hat schon lange Einzug in das menschliche Umfeld genommen. Ist dir schon aufgefallen, dass Krankenhäuser häufig mintgrüne Wände und grüngehaltene Ausstattung haben. Es ist die Farbe der Heilung. In der Natur können wir uns in Grün baden und dort unsere Energie wieder aufladen. Einfach nur die Farbe tut schon gut, denn sie beruhigt und das regt die Selbstheilungskräfte an.
Geräusche stressen auch häufig so sehr, dass wir überreizen. Die natürlichen Sounds im Wald, laden unser Ohr wieder ein in seine Funktion des Hörenwollens und des Lauschens zu kommen. Zuhören wollen geht mit innerer Stille einher. Vögel, Blätterrascheln, Insekten zuhören, anstatt die Ohren anzulegen und innerlich die Energie für die Abwehr der Außenwelt abgeben zu müssen, tut so gut. Außerdem: In Stille kann man entweder die eigenen Gedanken beruhigen oder mal sich zuhören oder auch selbst ganz still werden.
Auch der Blick darf mal wieder in die Weite schweifen, ohne ständig an gerade Linien oder Mauern zu stoßen. Ständig anders gebaute, geschwungene Formen geben dem Auge viel mehr Futter. Das Auge springt dann zwischen nahem und weitem Blick, was die Augenmuskulatur ausgleicht, denn Nervosität, Angst und Anspannung verengen den Blick.
Neben dem Spaziergang in der Natur ist Anuloma Viloma, die Wechselatmung aus dem Yoga, eine Atemtechnik, die dein Nervensystem sofort beruhigt. Denn der Atem wirkt sofort auf das Parasymathische Nervensystem und du verspürst Beruhigung. Die geführte, verlangsamte Ein- und Ausatmung nur durch ein Nasenloch, lässt den Herzschlag sofort verlangsamen. 5 Runden reichen aus, um eine Veränderung wahrzunehmen.

Auch das Asana "Das Kind" aus dem Yoga beruhigt die Körpernerven. Doch wenn man sehr erregt ist, ist es schwierig von 100 auf 0 zu gehen, daher ist das Gehen ein gute Brücke, um in die Entspannung zu kommen.
Wovon ich aus Erfahrung abrate: Freunde oder Familie anzurufen und die Erregung zu veräußern. Es kopiert meist noch mal, was da ist und löst nichts. Eher verstärkt es die Erregung, außer du kannst jemanden anrufen, der DICH beruhigen kann.
Aber auch hier kannst du dir deine innere Mutter oder Vater sein. Jemand, der dich auffängt und dir hilft durchzuatmen und wieder zu dir selbst zu kommen.
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