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AutorenbildBilonda Bukasa

Ego los!?

Otto Scharmer, Soziologe und Gründer der Theorie U und Presencing, forschend am MIT (Massachusettes Institute of Technology) schreibt wie seiner Ansicht nach soziale Veränderung ihren Weg findet und zeigt als Weg die Aufgabe vom Ego und der Zuwendung zu Mitgefühl und Empathie durch die Entscheidungsträger auf.





Wenn das Wort Ego in Spiel kommt, darf der Yogi mitreden. Wir praktizieren und leben nach Verhaltensregeln, durch die wir irgendwann das Ego aufgeben können, wir durchdringen dann entgültig die letzen die Ebenen der Illusion und lösen es im höheren Bewusstsein auf. Im höheren Bewusstsein sehen wir die größeren Zusammenhänge und heben uns über die egoistischen Interessen heraus.


Können politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger, die machtvolle Positionen innehaben, weil sie sich schließlich mit den Werten des politischen und/oder kapitalistischen Systems arrangieren konnten, eine gesellschaftliche Veränderung herbeiführen, indem sie ein egoloses Mindset entwickeln? Und wie sieht das aus?


Egolos wäre die Privilegien der Macht aufzugeben. Den eigenen Vorteil zu Gunsten des große Ganzen aufzugeben, das wäre angstlos und liebevoll.

Das Ziel der Yogapraxis ist nicht nur das Ego aufzulösen. Das Ego manifestiert sich in Unwissenheit. Das Ego hängt am Körper und sagt ich bin der Körper, anstatt zu erkennen, ich lebe durch den Körper. Die Meditation ist das Mittel durch das die Erkenntnis erlangt wird. Allein um den Geist zu reinigen schlagen alle Yogastile eine Vielzahl von Methoden und Übungen vor, die alle über einen Zeitraum regelmässig praktiziert werden müssen, um zur Entfaltung zu kommen. Ganz wichtig sind nicht nur die Körperübungen, die Ernährung und der Lebensstil sondern auch, die Verhaltensregeln (Yama und Niyamas), das Studium spiritueller Schriften, Pranayama und Mantren.

Es braucht Zeit und Hinwendung bis das Ego, dass uns schließlich über Generationen fest im Griff hat, sich auflöst. Wenn es so einfach wäre, würden wir nicht dort stehen, wo wir es tuen.


Der Leidensdruck derer, die die Entscheidungen treffen ist noch nicht groß genug. Es gibt genug geld auf dem Merkt, aber es gibt immer weniger gute Lebensräume. Mit Technologie lassen sich schlechte Lebensräume aufwerten. Technologie bringt und braucht wiederum Geld- und so sind wir wieder in dem gleichen System. Es ist Zeit für die Machtinhaber ihre Eignung in Frage zu stellen, um Lösungen für die Zukunft zu finden.


Der Soziologe Otto Scharmer, der sich mit Changeprozessen befasst, schreibt auf seinem Presencing Institute Blogartikel in umsichtig beschwichtigender Art, dass bereits Entwicklungen zum Positiven geschehen sind, aber deutlich länger brauchen als erwartet. Er zitiert zum Beispiel die Gleichberechtigung der Frauen sollte nach Plan noch 100 Jahre brauchen, de facto wird es aber 139 Jahre, um die Ungleichheit abzubauen.


Drei Dinge können wir daraus ablesen: Erstens, es braucht im Schnitt noch eineinhalb Menschenleben (bei normal westlicher Lebensdauer). Das bedeutet auch, dass ein Kind, welches heute geboren wird, selbst wenn es 100 Jahre würde keine Gleichberechtigung erleben würde. Muss das Mindset schlichtweg aussterben?

Zweitens, es zeigt, wie schwer es ist materiell geschaffene Strukturen sanft abzubauen.

Drittens, nun wissen wir warum ein Putin zum Mittel von physischen Gewalt greift. Physische Gewalt ist die vermutlich einzige Kraft, die Materie effektiv und schnell zerstören kann.


Fazit: Wir müssen achtsam schaffen, vor allem wenn es um bleibende Werte geht, denn ist das Haus mal gebaut, lässt es sich nur durch den Bagger wieder abtragen. Abbauen kostet dann ebenso Energie und der Erschaffer hat am meisten verloren, ausser man ist von der Baufirma, dann macht man ein ganz gutes Geschäft. Auch das sollte uns zu denken geben, wenn wir über Krieg nachdenken. Wer profitiert davon?

Eine weiterer Strang der uns festhält, betrifft die Abhängigkeit warten zu müssen, bis bestimmte Machtinhaber eine positive Männlichkeit entwickeln und positive Veränderungen unterstützen - und zwar mit all ihrer Kraft.


Viele Menschen haben schon lange an der Veränderung gearbeitet und mitgewirkt. Wie können diese ohne Ungeduld, Frustration und Verhärtung von Fronten in der Hoffnung bleiben, dass Change passieren wird? Welche Care und Informationsarbeit muss noch geliefert werden, bis die Entscheidungsträger nun schnell und maximal effektiv handeln?

Ist es nicht nun endlich an der Zeit, dass die Entscheidungsträger radikale große Schritte setzen?

Es geht immerhin um das menschliche Fortbestehen ...




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