Anahata Chakra
Der Yogi hält sich am längsten im Herzchakra auf.
Wir leben zwar in einer Kultur, die viele Herzen herumschickt und das ist grundsätzlich gut, aber das bedeutet nicht, dass wir nicht wirklich die Heilung im Herzen suchen müssen, wenn wir bewusst leben wollen. Jeder, ausnahmlos, außer die bereits erleuchteten Meister haben auf der Ebene des Herzens Gefühle zu heilen. Sie können eigenes Verhalten und Erlebnisse, die Gesellschaft, eine Gruppe von Menschen, einen Lebensbereich oder Erfahrungen von Vorfahren betreffen. Das muss alles geheilt werden, um in ein höheres Bewusstsein aufzusteigen.
Ich mag das Meer, aber ich bin kein totaler Beachmensch. Dazu liebe ich das Mysterium des Waldes und die quicklebendige Energie klarer, kalter Flüsse zu sehr. Doch, wenn ich lange nicht am Meer war, dann passiert etwas mit mir. Ich und die Weite werden EINS. In mir öffnet sich eine Freiheit und eine Freude des Lebens kommt ins Fließen, die ich nur vom Meer kenne.
Obwohl ich keinen Vorsatz habe, gehe plötzlich in die Pose des Anahata chakra, wie ich sie von einem Tantra Lehrer gelernt habe. Diese intuitive Verkörperung der Herzöffnenden Yogaposen , die ich am Meer erfahre, zeigen mir wie das Meer bei mir das Energiezentrum des Herzens aktiviert. Das Herz wird leicht, weit, der Atem bekommt noch mehr Raum.
Die Rückbeugen und Drehbewegungen sind die Öffner der Körpervorderseite, die die Verletzbarkeit darstellt. Es braucht also Wille/Mut, Kreativität und Sicherheit, um diese Posen zu praktizieren, die besonders den Brustkorbs, Schultern, Arme, Kehlkopf stretchen. Natürlich kann man jede Pose sehr intensiv oder weniger vollziehen, wiean den Bildern oben zu sehen ist. Man kann Rückbeugen auch auf dem Bauch liegend, auf den Knien hockend oder in der Rückenlage machen.
Yogaposen stellen aber nur die materielle und physische Verkörperung einer feinstofflichen Energieebene dar.
Hridayakasha, der „Raum der Reinheit inmitten des Herzens“.
Der Fokus im Yoga liegt nicht nur darauf, seinen Körper zu bewegen, das Arbeiten mit dem Atem und die Beobachtungen des Geistes/Gefühle/Emotionen werden gleichwertig geübt. Wenn das gelingt, spürst du, wie all diese Ebenen miteinander in lebendiger inniger Beziehung stehen. Es ist ein sensibler Bereich.
Anahata Chakra ist mit dem Bereich des Gehirns verbunden ist, aus dem die schöpferischen Kunst der Musik, Malerei, Tanz, Gedichte kommen.
Durch die eigene Heilung, Heilbegleitungen und Coachings sehe ich das Anahata Chakra immer wieder als Schlüsselenergiezentrum. Erst in dem Moment, wenn das Anahata Chakra balanciert ist, realisiert sich eine Freiheit des Selbst. Es ist das Bewusstsein sich von seinen durch Ahnen und biologischen, kulturellen und individuellen Prägungen vorher-bestimmten Entwicklungen und Mustern loszusagen zu können. Wenn das Bewusstsein des Menschen zum Anahata aufgestiegen ist, verlässt er den Status des Yogastudenten.
Menschen, deren Bewusstsein ihr Sein und ihr Leben als "so gegeben ansieht", befinden sich immer noch in den unteren "erdgebundenen/primitiven" Energiezentren. Sie haben Muladhara (Wurzelchakra) und Swadhisthana (Sexual/Kreativitätschakra) noch nicht überschritten.
Auch Manipura (Sonnengeflecht/Willenchakra) ist erdgebunden und gehört zu den "primitiven" Chakren. Allerdings befindet sich Manipura an der Grenze zwischen Sterblichkeit und Unsterblichkeit. Wer durch Stärke und Willenskraft sein Schicksal selbst in die Hand nimmt und es in eine positive Richtung lenkt, was zu Erfolg und Selbstverwirklichung führt, befindet sich im Bereich von Manipura und greift zumindest in seine Existenz ein.
Die unteren Chakras gehören dem "primitiven Sein" an, der empirischen (erfahrungsbasierten) Welt von Körper, Bewusstsein und den Sinnen an. Sie sind daher "fremdbestimmt".
Das Anahata liegt nahezu gänzlich außerhalb dieser empirischen Dimensionen. In Anahata erkennt man, dass man über die Vor-bestimmung hinauswachsen kann.
Es heisst: Erst nach dem Erreichen von Anahata Chakra wirst du ein Yogi sein. Du bist nur noch von der Kraft des eigenen Bewusstsein abhängig.
Bis dahin bist ist man Yogaschüler, ob man nun in Muladhara, Swadhisthana oder Manipura weilt. In Anahata wird man zum Yogi, weil man nur noch von der Kraft deines eigenen Bewusstseins abhängig ist. Man sagt, dass du im yogischen Bewusstsein gefestigt bist. Man ist bewusst, dass man - unabhängig von den Anlagen oder den Erfahrungen, die man macht - sich frei entfalten kann. All das beeinflusst die eigene Gemütslage nicht mehr, selbst wenn der Körper reagiert. Denn Bewusstsein lebt im Körper, aber ist nicht der Körper.
Das Schicksal, das bedeutet "die geschickte Salbe". Das Schicksal weist darauf hin, dass in der Wunde ein Wunder liegt. Ein Weg, der die vorbestimmte Lebensbahn verändert für den, der sein Schicksal annimmt.
Eine kleine Erfahrungsgeschichte aus der Praxis:
Eine Frau Anfang sechzig erfüllte sich ihren spät ihren Traum zu reiten. Nachdem sie Anfang fünfzig zu Reiten begann erfüllte sie sich einen zweiten Wunsch. Dieser war ein eigenes Pferd zu haben. Sie kaufte sich einen schwierigen Hengst. Er war schön und sehr kraftvoll, aber wurde nicht artgerecht trainiert und war im Verhalten von ängstlich bis störrisch. Die zierliche Frau mühte sich mit Lehrern und selbst an dem Pferd ab. Eines Tages geschah ein schrecklicher Unfall. Der Hengst warf die Frau ab und sie brach sich schwer und kompliziert den Oberschenkelhals.
Mehr als ein Jahr war an Reiten nicht zu denken. Nicht nur, weil der Körper noch heilen musste, sondern vorallem verlor die Frau das Vertrauen in ihr Pferd. Sie wollte ihn aber nicht aufgeben. Sie begann über Horse-men-ship eine andere Kontaktaufnahme zum Pferd zu entwickeln.
Als die Frau zu mir kam, reitete sie nicht mehr, doch ihr Traum lebte noch in ihrem Herzen.
In unseren Treffen betrachteten wir zunächst ihr nonverbales und paraverbales Führungsverhalten. Durch meine Tanzerfahrungen kann ich sehr genau bestimmen und kommunizieren, welche Impulse ich von der führenden Person empfange und Feedback geben. Als ihr klar wurde, wie sie ihren Körper und Stimme einsetzt, konnten wir daran arbeiten, wie sie diese beiden F"ührungswerkzeuge" einsetzen will.
Wir gingen danach als Beobachter in die Unfallsituation zurück und in ihr Verhalten in Stresssituationen mit dem Pferd. Plötzlich entwich ihr eine Aussage über das Pferd, dass auf einen unterschwellig existierenden tiefen Ärger und Bewertung hindeutete. In ihren Worten, die energetische Signaturen sind, distanzierte sie sich völlig aus der Pferd-Reiter-Beziehung. Jeder, der Pferde kennt, weiss, dass diese Wesen telepathisch Menschen lesen können. Sie können sogar die Energieveränderung empfangen, die von der Gedankenebene ausgehen.
Sie nahm sich selbst als stets gebend, positiv und kooperativ wahr, übersah jedoch, dass es Wesen gibt, die vollständiger wahrnehmen und daher auch eine vollständigere Hingabe fordern. Als ich sie darauf hinwies öffnete sich ihr Herz. Sie konnte sehen und annehmen, welche negativen Gefühle in ihr schlummerten und wie das diese feinsinnige Beziehung beeinflusst. Ab damals veränderte sich ihr Verhalten mit ihr selbst und damit auch mit ihrem Tier zum positiven. 3 Jahre nach dem Coaching hat sich nun der nächste Schritt vollzogen. Sie kann die empathische telepathische Sprache von ihrem Pferd nun empfangen. Es war schwer sie zu überzeugen, dass sie selbst nachempfinden kann, wie sich ihr Tier fühlt, denn sie sah sich als übergeordneten Mensch. Damit ist sie ein Wesen, dass "anders" funktioniert. Wenn sie sich in das Pferd hineinversetzen sollte, dann weigerte sie sich, denn sie hielt sehr stark daran fest, zu glauben, dass Führen nur bedeutet, immer Stärke zu zeigen und den Ton anzugeben. Empatisches Führen setzt aber voraus, dass wir uns einfühlen können und im HerzbewusstseinsRaum aufhalten. Wir müssen uns sehr weit auf "den anderen einlassen". Das Bewusstsein öffnen, in dem wir Eins sind. Dort wo wir wahrnehmen, dass auch ängstlich wahrnehmen können und dann mit engem Fokus und Angst reagieren. Wenn wir wahrnehmen können, wie ein Pferd oder ein Hund oder ein Kind, dann wissen wir auch, was wir einem Pferd, Hund oder Kind anbieten können in einer Stresssituation. Das ist vorausschauendes Führen. Um dort zu sein müssen wir unser Herz öffnen und das rationelle Denken verlassen. Dann können wir mit dem Herzen sehen. Heute ist die Frau in ihrer Beziehung zu dem Pferd viele Schritte näher bei ihrem Tier und das erfüllt das Herz dieser Frau zutiefst...Ich habe es in ihrer Stimme gehört, als sie vor Glück gluckste und das Herz in der Stimme floss.
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