Natürlich leben wir in einer Zeit, in der sich viel verändert. Doch letztlich war wieder so ein Moment und ich dachte:" Ja. Es ist wahr. Etwas hat sich grundlegend verändert!":
Der Feminismus ist im Mainstream angekommen!
Im Gespräch mit meiner guten Freundin, Anastasia, erzählt sie mir von ihrer jüngeren Schwester Tasheda. Anastasia und ihre Schwester sind fast 12 Jahre auseinander, doch gute Freundinnen. Sie sind als Industriellentöchter aus Vorarlberg schon früh mit allem Wohlstand gesegnet gewesen. Anastasia ging in die Schweiz und arbeitet für eine Traditionsfirma in der PR im Vorstand. Ihre Schwester bei einem italienischen Luxusmodelabel.
Anastasia bezeichnet sich als Tomboy, also eine, die sich gerne wie ein Junge anzog und erst über die Jahre ihren Stil gefunden hat. Als sie letztlich mit ihrer jüngeren Schwester bei deren erzkonservativen Vater zu Besuch waren, hat Anastasia insgeheim ihre Schwester bewundert als der Vater, ganz in seiner stets urteilsverkündenden Art, Tasheda's Lachen mit "Du hast aber einen furchtbaren Lacher" kommentierte. Wahrscheinlich meinte er "nicht damenhaft genug." Tasheda antwortete darauf: "Mir gefällt er." Bumm. Das hat gesessen. Anastasia war beeindruckt von der Abwehrschlagkraft ihrer jungen Schwester und sie fragt sich, warum sie nie mit einem solchen Selbstbewusstsein gekontert hat.
Anastasia erzählte mir auch, dass ihre Schwester sich furchtbar anziehe, ihrer Meinung nach, und dass die beiden Schwestern letztlich über ihren Stil geredet hätten.
Da sagt Tasheda zu ihrer älteren Schwester:" Ich ziehe mich halt für Frauen an. Du ziehst dich für Männer an!
Anastasia ging stets davon aus, dass ihr Klamottenstil cool, einzigartig und selbstbewusst ist, aber die Aussage ihrer Schwester ging ihr nicht aus dem Kopf. Zog sie sich wirklich, ohne es zu bemerken, für Männer an? Und wenn ja, warum eigentlich? Sie ist klug, eigenständig, unabhängig, fleißig? Da es nicht zu ihrem neuen Selbstverständnis passt, konfrontiert sie sich und mich mit der Frage. Kann es sein, dass sie ohne es bewusst zu wissen, eigentlich immer noch für Männer funktioniert. Ist das was sie anzieht, wirklich dass was ihr gefällt oder gefällt ihr von dem sie meint, dass es für Männer gut aussieht? Betont sie stets ihren schlanken Körper für sich oder weil es Männern gefällt?
Ihr Vater, der "alte Hirsch", wie wir ihn insgeheim nannten, hatte nie verborgen, dass Frauen, in seinen Augen, in erster Linie gut aussehen müssen, worunter meine Freundin als junges Mädchen immer sehr litt und um in ihrem Verhalten um seine Anerkennung rang. Sie war klug und eigenwillig, aber wollte nicht gefällig sein. Ihr späterer Ehemann war das ein ähnlich konservatives Kaliber wie der Vater. Doch ihre Schwester, blieb, obwohl sehr gutaussehend, meist Single. Irgendwann war ihr klar: "Ich habe nur mich." Das machte gerade diejenige, die beim Luxuslabel arbeitet unabhängig von der Meinung von Männern. Sie lebt, im positiven gemeint, für sich und nicht für andere, wie viele Frauen zuvor.
Die Feministinnen haben als erste die Frage gestellt, wem der weibliche Körper gehört?
Welche Eigenschaft ihm zugeschrieben werden und wie er gemocht oder abgelehnt wird. Feministinnen sind keine Männerhasser oder männliche Frauen. Feministinnen sind Frauen, die sich ihrer Weiblichkeit bewusst sind und werden. Wir haben den frühen Feministinnen viel zu verdanken, denn mutig haben sie die Logik des Patriarchats entlarvt und tun es heute.
Viele junge Frauen auf der ganzen Welt werden laut und verbinden sich, um einem Diktat ein Ende zu bereiten, weil sie (angst)frei und selbstbestimmt leben möchten. Noch immer werden Frauen unterdrückt oder Opfer von Aggression.
Stephen Gilligan PhD, Psychologe und Gründer des "Creative Mind Coaching" hat in seiner Ausbildung dem Thema Frauen einen eigenes Modul gewidmet, weil ihm für sein Lebenswerk klar wurde, dass eine bessere Welt nur eine sein wird, in der die männliche Herrschaft beendet wird und die Führung gemeinsam mit der Weiblichkeit geschieht.
Der Feminismus ist im Mainstream angekommen und schafft dort ein Bewusstsein, verschafft sich Rechte und bildet ein Netzwerk, dass neue Ideen und Ansätze hervorbringt.
Genau aus diesem Interesse finden die Talks auf Instagram zu und mit Frauen, Frausein, Weiblichkeit statt. Im Gespräch können wir eröffnet sich gemeinsame Erfahrung und Bewusstheit.
Der nächste Talk ist am 28.4.2021 um 19h (MEZ) auf Instagram statt.
Frauenkreis beginnt im August 2021. Bei Interesse melde dich bei Johanna Beemelmann
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